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Köstliche Gerichte
Was haben Sauerkraut, Sojasoße und Joghurt gemeinsam? Es sind allesamt Lebensmittel, die durch Fermentieren entstanden sind. Das Fermentieren ist die Umwandlung von organischen Stoffen durch Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze. Die bekannteste Form ist die Milchsäuregärung. Sie fristete lange Zeit ein Schattendasein in hiesigen Küchen, zumindest wenn es um das Selbermachen geht. Dabei handelt es sich beim Fermentieren um eine uralte Tradition, die bereits den Steinzeitmenschen bekannt war. Nun erlebt die schonende Methode zum Haltbarmachen von Lebensmitteln eine Renaissance und erfreut sich bei vielen Menschen wieder großer Beliebtheit.
Aus diesem Grunde stellen wir dir das Fermentieren hier einmal vor und klären dabei die wichtigsten Fragen: Welche Vorteile haben fermentierte Lebensmittel? Wie funktioniert die Fermentation genau? Und was gilt es zu beachten, wenn du Gemüse selbst fermentieren möchtest?
Die Fermentation ist ein Verfahren, um Lebensmittel – hauptsächlich Gemüse – haltbar zu machen. Dabei nutzt man für fermentiertes Gemüse Bakterien, genauer Milchsäurebakterien. Diese wandeln den im Gemüse enthaltenen Zucker in Milchsäure um. Da sich Schimmelpilze oder Fäulnisbakterien in einem solch sauren Milieu nicht wohlfühlen, bleibt das fermentierte Gemüse lange haltbar. Als Resultat nimmt das fermentierte Gemüse einen leicht sauren Geschmack an.
Bei alkoholischen Getränken wie Bier nutzt man für den Vorgang der Fermentation Hefepilze, die den Zucker aus dem Getreide in Alkohol umwandeln (alkoholische Gärung). Um Joghurt aus Milch herzustellen, setzt man Milchsäurebakterien ein. Diese wandeln den Milchzucker in Milchsäure um, welche dann letztlich für den leicht sauren Geschmack beim Joghurt sorgen.
Um fermentiertes Gemüse herzustellen, ist nicht viel Zubehör notwendig. Alles, was du dazu brauchst, sind ein Glas oder mehrere Gläser (Weck- oder Schraubglas), eine Reibe oder ein Messer, die gewünschte Gemüsesorte, Salz, Wasser – und bei Bedarf Kräuter und Gewürze. Alternativ kannst du spezielle Fermentier-Gläser mit Ventil-Deckel verwenden, die eigens für den Zweck des Fermentierens entwickelt wurden und die entstehenden Gase effizient aus dem Glas ausleiten.
Du möchtest dein Gemüse oder Obst gerne selbst fermentieren? Das ist eine gute Idee, wenn du deinem Körper etwas Gutes tun willst. Denn verschiedene Studien1 haben gezeigt, dass durch fermentierte Lebensmittel in der Ernährung sowohl die Vielfalt der Darmbakterien zunimmt als auch die Entzündungsbereitschaft im Körper zurückgeht. Dadurch kann das Immunsystem positiv beeinflusst werden. Hier ist die genaue Anleitung für das Fermentieren von Gemüse:
Zum Fermentieren eignen sich nahezu alle Gemüsesorten. Doch am besten funktioniert das Verfahren der Gärung mit den festeren Gemüsesorten. Besonders gut kannst du alle Kohlsorten zum Fermentieren verwenden. Dazu gehören Weißkohl, aus dem du wunderbares Sauerkraut zaubern kannst, aber auch Rotkohl, Blumenkohl oder Chinakohl. Doch auch Wurzelgemüse wie Möhren, Zwiebeln, Knoblauch oder Rote Bete eignen sich dafür, Lebensmittel schmackhaft haltbar zu machen. Ein Klassiker sind ganz sicher die sauren Gurken, die du vielleicht noch von deiner Oma kennst. Denn in früheren Zeiten hat man oft Gurken in Salzlake eingelegt – zumindest auf dem Land, wo man einen eigenen Garten hatte.
Neben dem fermentierten Weißkohl, der sich in herzhaftes Sauerkraut verwandelt, lassen sich auch Kürbis, Paprika und Tomaten prima fermentieren. Zwar kannst du auch weicheres Gemüse wie Zucchini oder Obst wie Bananen, Mango, Ananas oder Trauben fermentieren, jedoch werden diese zarteren Naturen bei diesem Prozess schnell zu weich, sodass sie leicht zerfallen. Auch sehr reifes Obst ist nicht das Richtige zum Fermentieren, denn durch den hohen Zuckeranteil wird die alkoholische Gärung besonders befeuert. Gerne fermentiert werden im Bereich Obst hingegen Früchte wie Pfirsiche, Aprikosen oder Pflaumen.
Interessant ist, wie viele unserer alltäglichen Lebensmittel tatsächlich fermentiert sind – ohne dass wir uns vielleicht dessen bewusst sind. Zu den bekannten, weit verbreiteten fermentierten Lebensmitteln gehören beispielsweise:
Das Fermentieren hat sich als Methode, Lebensmittel wie Gemüse haltbar zu machen, über die Jahrhunderte bewährt. Doch warum eigentlich? Eine Rolle spielt sicher, dass uns so jederzeit frische, vitaminreiche Lebensmittel zur Verfügung stehen. Doch auch aus anderen Gründen wird heute in Deutschlands Küchen wieder vermehrt fermentiert, denn Fermentieren gilt als lecker und gesund:
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Möchtest Du mehr über Lebensmittel erfahren? Dann schaue Dich in unserem Lebensmittel-Lexikon um. Hier findest Du auch toll Tipps zum Einfrieren von Lebensmitteln.
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